DMP (Chroniker Programme)

Hinter dem Begriff Disease-Management-Programme (DMP) stehen strukturierte Behandlungsprogramme für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Sie sollen Ihnen helfen, besser mit Ihrer Erkrankung umzugehen und die Lebensqualität zu verbessern oder zu erhalten. Auch durch die chronische Krankheit bedingte Folgeschäden und Komplikationen sollen vermieden werden. Diagnostik und Therapie folgen den Kriterien der evidenzbasierten Medizin. Die Programme sind auch unter dem Begriff „Chronikerprogramme“ bekannt.

Im Rahmen der Programme finden regelmäßige Arzttermine mit Beratungsgesprächen und Untersuchungen statt. Darüberhinaus werden Hintergundinformationen, z. B. durch Schulungen, vermittelt. Ärzte, die DMP anbieten, müssen festgelegte Qualitätsanforderungen erfüllen.

Derzeit gibt es DMP für folgende chronische Erkranungen:

– Asthma bronchiale

– Brustkrebs

– Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

– Diabetes mellitus Typ1 und Typ2

– Koronare Herzkrankheit (KHK)

Leidet ein Erkrankter an mehr als einer der genannten chronischen Erkrankungen, kann für jede Erkrankung ein DMP in Anspruch genommen werden.

Wann werden DMP durchgeführt?

Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen (siehe Liste oben) haben einen Anspruch auf DMP. Voraussetzung ist eine gesicherte Diagnose durch den behandelnden Arzt sowie die Bereitschaft des Versicherten, aktiv am DMP teilzunehmen. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Sie übernehmen auch die Einschreibung in das entsprechende Behandlungsprogramm.

Wie bereitet man sich auf DMP vor?

Die Gesundheitsuntersuchung wird in der hausärztlichen Praxis durchgeführt. Eine spezielle Vorbereitung ist nicht nötig.

Wie werden DMP durchgeführt?

Ein wesentlicher Baustein der Programme sind strukturierte, evaluierte und speziell zugeschnittene Schulungsprogramme. Sie sollen den eigenverantwortlichen Umgang der Patienten mit ihrer Erkrankung unterstützen. Dabei kommen folgende Instrumente zum Einsatz:

  • Informationsbroschüren
  • Telefonische Beratungsgespräche
  • Erinnerungen (z. B. an notwendige Arztbesuche) per Telefon, Brief, E-Mail oder SMS
  • Beratung und Betreuung der Arzneimitteltherapie in der Apotheke vor Ort
  • Statistische Auswertungen über den Gesundheitszustand
  • Schulungen
  • Unterstüzung durch telemedizinische Geräte

Eine bundesweit einheitliche elektronische Dokumentation der Behandlung unter Berücksichtung des Datenschutzes bildet die Grundlage für die medizinische Qualitätssicherung und die Evaluation der Programme.

Quellen
Gemeinsamer Bundesausschuß
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen
Kassenärztliche Bundesvereinigung